Autorin:
Ellen Langstein
veröffentlicht am:
14/02/2025
Author
Ellen Langstein
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Hallo ihr Lieben,
Drei Monate unterwegs – das war für mich eine völlig neue Dimension des Reisens. Mit einem vollgepackten Camper, einer großen Portion Neugier und der Freiheit, von überall aus zu arbeiten, habe ich mich auf eine Reise begeben, die nicht nur neue Orte, sondern auch neue Erkenntnisse mit sich brachte. Ich möchte euch heute mitnehmen auf diese Reise, die mich an viele wunderbare Orte geführt hat – äußerlich und innerlich. Vielleicht inspiriert sie euch ja, das eigene Leben auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten?
Drei Monate auf Reisen – Eine unglaubliche Erfahrung
Drei Monate unterwegs – das war für mich eine völlig neue Dimension des Reisens. Gemeinsam mit meinem Mann bin ich von Deutschland
nach Polen, die Slowakei, über Rumänien und Bulgarien in die Türkei gereist, von dort weiter nach Nordzypern und dann auf ähnlichem Weg zurück. Eine lange Zeit, eine große Strecke – und eine Fülle an Erfahrungen, die mich nachdenklich gemacht haben. Ich hatte das Glück, trotz der Reise arbeiten zu können – dank meiner Online-Tätigkeit konnte ich meine Kundinnen weiter begleiten. Die Welt wurde zu meinem Büro, und ich durfte die unglaubliche Freiheit erleben, ortsunabhängig zu arbeiten.
Ein Zuhause-Gefühl durch Lidl-Supermärkte?
Ein sehr kurioses Erlebnis: Als wir durch Bulgarien fuhren und die ersten Lidl-Supermärkte auftauchten, fühlte es sich plötzlich vertraut an – fast so, als wären wir schon zu Hause. Ein interessanter Gedanke: Wir empfinden uns vielleicht gar nicht so sehr als Deutsche, sondern mehr als Europäer. Wie wäre es, wenn wir noch weiter gingen? Wenn wir uns einfach alle als Menschen fühlten, egal, wo wir sind? Wäre das nicht ein wunderschönes Geschenk an die Welt?
Warmes Wasser, Strom und andere Selbstverständlichkeiten
Es gibt Dinge, die wir im Alltag gar nicht mehr wahrnehmen: Dass aus dem Wasserhahn warmes Wasser fließt, dass das Licht auf Knopfdruck angeht, dass Supermärkte immer volle Regale haben. Auf meiner Reise wurde mir wieder bewusst, wie dankbar wir für diese „Selbstverständlichkeiten“ sein können – denn in vielen Ländern sind sie es keineswegs. In Nordzypern erlebte ich beispielsweise einen kompletten Stromausfall in einem Supermarkt. Niemand regte sich auf, niemand wurde ungeduldig. Die Menschen zückten ihre Handys, beleuchteten ihre Umgebung und machten einfach weiter. Ein Umgang mit Unvorhergesehenem, von dem wir vielleicht lernen können?
Mehr Dankbarkeit, weniger Jammern?
Eine der stärksten Erkenntnisse auf dieser Reise: In vielen Ländern, in denen Menschen materiell sehr viel weniger besitzen, habe ich eine große Zufriedenheit gespürt. Sie nehmen sich Zeit füreinander, sie sind dankbar für das, was sie haben. In Deutschland dagegen erlebe ich oft das Gegenteil: ein Überfluss an Möglichkeiten und gleichzeitig eine unendliche Unzufriedenheit. Wann hat dich zuletzt jemand einfach so zu sich eingeladen? Auf meiner Reise war das ständige Realität – Menschen, die uns zum Tee baten, mit uns plauderten, einfach weil sie es gerne taten. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass wir unsere Perspektive ändern?
Mehr Sein als Schein
Ich habe mich immer wieder gefragt: Wollen wir wirklich diesen Perfektionsdruck? Glattpolierte Instagram-Profile, perfekte Fassaden, die nur wenig über den wahren Kern verraten? In den bereisten Ländern habe ich oft erlebt, dass das Gegenteil der Fall ist: Restaurants, die von außen unscheinbar wirkten, boten die beste Qualität, das herzlichste Miteinander. Dort zählt das Sein, nicht der Schein. Eine Einladung an uns alle, wieder mehr auf das zu achten, was wirklich wichtig ist?
Das Müllproblem – und unsere Verantwortung
Es ist nicht schönzureden: In vielen Ländern gibt es ein massives Müllproblem. Plastikmüll, der achtlos weggeworfen wird, fehlende Entsorgungssysteme. Aber ist es nicht auch unsere Verantwortung? Schließlich waren es die Industrienationen, die diese Verpackungsflut in die Welt gebracht haben. Vielleicht sollten wir also nicht nur mit dem Finger auf andere zeigen, sondern selbst unser Konsumverhalten überdenken?
Zeit in der Natur – ein ganz normaler Teil des Lebens
Besonders beeindruckt hat mich, wie sehr die Menschen in der Türkei und auf Nordzypern die Natur in ihren Alltag integrieren. Jugendliche, die sich mit Freunden zum Grillen treffen, Familien, die Picknicks in der Natur genießen. Ein wunderschönes Bild – und vielleicht ein Anstoß für uns, wieder mehr Zeit draußen zu verbringen?
Gastfreundschaft, die von Herzen kommt
Ich habe es schon oft erlebt, aber es bleibt jedes Mal ein Wunder: In vielen Ländern werden Fremde mit einer Herzlichkeit empfangen, die einfach tief berührt. In einer halben Stunde viermal zum Tee eingeladen zu werden – wo erlebt man das hier? Ein Zeichen dafür, dass es nicht viel braucht, um Verbindungen zu schaffen. Vielleicht könnten wir auch hier etwas offener aufeinander zugehen?
Kein Neid, sondern Unterstützung
Ein weiteres Phänomen, das mir auffiel: In den bereisten Ländern habe ich kaum Neid erlebt. Die Menschen unterstützen sich gegenseitig, Händler empfehlen sich untereinander, statt sich als Konkurrenz zu sehen. Wie wäre es, wenn wir auch in unserer Gesellschaft mehr in diese Richtung denken?
Vertrauen und Sicherheit – ein anderer Umgang
Ein Bild, das mich tief beeindruckt hat: Marktstände, die nach Feierabend einfach mit einem Tuch bedeckt wurden, Waren, die unbeaufsichtigt blieben – und dennoch nichts gestohlen wurde. Vertrauen als Lebensprinzip – wäre das nicht auch ein Ziel für uns?
Kommunikation geht immer – auch ohne Sprache
Ich habe Paare kennengelernt, die sich nur über Google Translator verständigen und ein erfülltes Familienleben führen. Ist es nicht erstaunlich, wie wenig uns Sprachbarrieren tatsächlich trennen, wenn der Wille zur Verständigung da ist?
Die Auswirkungen des Erdbebens in der Türkei
Ich habe Gebiete besucht, in denen das Erdbeben von 2023 gewütet hat. Ruinen, zerstörte Häuser, riesige Zeltstädte für Überlebende. Doch auch hier: Gemeinschaft, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft. Ein starkes Zeichen dafür, dass selbst in der größten Krise Menschlichkeit bestehen bleibt.
Lasst uns nicht vergessen, dass unser wertvollstes Gut unsere Gesundheit ist. Es ist wie mit einer Reise: Man kann noch so viele wunderschöne Ziele ansteuern, doch wenn das Fundament – unser Körper und Geist – nicht in Balance ist, können wir die Schönheit um uns herum nicht genießen. Also lasst uns jeden Tag ein Stück bewusster leben, für uns sorgen und das Leben in vollen Zügen genießen!
Herzlichst, Deine Ellen